Votrag und Diskussion mit Anna Hájková | Mittwoch, 20.02.2019 | 19.00 Uhr
Homophobie, queere Juden und die Geschichte des Holocaust
Woran liegt es, dass sich bis heute kaum jemand mit gleichgeschlechtlichem Begehren und Verlangen während des Holocaust beschäftigt hat? Die historiographische Leerstelle ist durch die radikale Homophobie der einstigen Häftlingsgesellschaft bedingt, und deren Abwehrhaltung wird bis heute machtvoll tradiert. Anhand dreier Beispiele zeigt Anna Hájková, wie queere Liebesbeziehungen unter Lagerhäftlingen zwischen 1940 und 1945 von den Überlebenden als deviant erzählt und damit ausradiert wurden, und sie diskutiert, welche Bedeutung dies für unser Verständnis von LSBTI*-Rechten heute hat.
Anna Hájková ist Associate Professor für neuere europäische Geschichte an der University of Warwick, Großbritannien. Ihr erstes Buch The Last Ghetto. An Everyday History of Theresienstadt erscheint demnächst bei Oxford University Press. Anna Hájková schreibt aktuell an einem Buch über die queere Geschichte des Holocaust.
Veranstaltungsort: taz Kantine, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin-Kreuzberg
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der taz.die tageszeitung. Eintritt frei.
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft
Unterstützt von:
Initiative Queer Nations
Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses – Queeres Kulturhaus e.V.
Bundesstiftung Magnus Hirschfeld