Vortrag & Diskussion mit Alexander Zinn | Montag, 17.05. | 19 Uhr im Stream
Foto: Katja Pietrusky
Aus der Reihe „taz Talks meets Queer Lectures“, diesmal Alexander Zinn zum Thema: „Queer – mehr Einfalt als Vielfalt?“ – Der Historiker analysiert die LGBTI*-Bewegung als linksidentitär.
n seinem heiß diskutierten Text „Einfalt statt Vielfalt“ kritisierte der schwule frühere Bürgerrechtsaktivist Alexander Zinn die herrschende LGBTI*-Bewegung als „linksidentitär“. Sie formuliere keine brückenbauenden Konzepte und übe sich stattdessen mehr in Abgrenzung zu anderen.
Anders als die Schwulen- und Lesbenbewegung der frühen bis späten achtziger Jahre, die noch etwas auf die Moral von Gloria Gaynors Song „I Am What I Am“ hielt und Bündnisse bis weit in konservativ-liberale Szenen zu schmieden wusste, so Zinn, vertiefe und verliere sich die heutige LGBTI*-Bewegung in Differenz(en).
Trägt das aber zum Erfolg politischer Bewegungen wie der queeren bei? Oder bleibt sie weitgehend unter sich – in der Bubble der ohnehin Eingeweihten? Wo bleibt das Erfolgsbewusstsein, das die Lesben- und Schwulenbewegung der frühen Neunziger dazu brachte, etwa die „Ehe für alle“ über die eigene Szene zu popularisieren?
Dr. Alexander Zinn, Jahrgang 1968, geboren und aufgewachsen in Berlin, viele Jahre lang Pressesprecher des LSVD, publizierte jüngst als Herausgeber das Buch „Aus dem Volkskörper entfernt? Homosexuelle Männer im Nationalsozialismus“ bei Campus. Er forscht am Hannah-Arendt-Institut der TU Dresden zu Totalitarismusforschung. Alexander Zinns Text „Einfalt statt Vielfalt“ finden Sie hier.
Moderation: Jan Feddersen, taz-Redakteur für besondere Aufgaben sowie Kurator der taz Talks und des taz Lab.
Wann: Montag, 17.05.2021, 19 Uhr
Wo: hier live im Stream und auf YouTube
Zugriff kostenlos.
Ein Talk der taz in freundlicher Kooperation mit der Initiative Queer Nations.