Votrag und Diskussion mit Aeyal Gross | Freitag, 03.05.2019 | 19.00 Uhr

Oder: Gibt es eine Global Gay Governance?

2016 hat der UN-Menschenrechtsrat einen unabhängigen Experten für den Schutz vor Gewalt und Diskriminierung auf Grund der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität ernannt. Der Präsident der Weltbank hat ebenfalls die Ernennung eines Beraters zu diesem Thema bekannt gegeben. Beide Entwicklungen sind Teil eines breiteren Trends der Beschäftigung globaler Institutionen mit Fragen zu LSBTI*. Aeyal Gross identifiziert und analysiert diese Entwicklungen in seinem Vortrag, und er argumentiert, dass wir derzeit das Phänomen einer heranwachsenden „Global Gay Governance“ (GGG) beobachten können.

Die angesprochenen institutionellen Phänomene sind Teil eines entstehenden „Homoglobalismus“, dessen Aufstieg nicht losgelöst von den jüngsten Entwicklungen auf nationaler Ebene betrachtet werden kann – dem Wandel von der Darstellung des Homosexuellen als einer Bedrohung für die Nation hin zur Vorstellung vom Homosexuellen als eines Angehörigen der Nation. Die sich verändernde Beziehung zwischen LSBTI*-Rechten und dem Staat hat im internationalen wie im nationalen Diskurs komplexe Fragen aufgeworfen, hierunter die Diskussion über das angebliche „Pinkwashing“ Israels und anderer Länder. Die Aneignungen von LSBTI*-Rechten können sich auf nationaler und globaler Ebene jedoch unterscheiden. Obwohl GGG noch in den Kinderschuhen steckt, stößt sie schon auf konzertierten Widerstand. Viele Staaten lehnen es ab, Gewalt und Diskriminierung von LSBTI*-Menschen als Menschenrechtsfragen zu betrachten.

Aeyal Gross ist Professor für internationales Recht und Verfassungsrecht an der Universität in Tel Aviv. Er ist unter anderem Vorstandsmitglied der Vereinigung für Bürgerrechte in Israel und Gründungsmitglied des TAU LGBT & Queer Studies Forum. Von 1998 bis 2005 war er ehrenamtlicher Direktor von Agudah, der Organisation für LSBTI*-Rechte in Israel. 2015 wurde er zu einem der 40 einflussreichsten Menschen in der Geschichte der israelischen Rainbow-Community gewählt.


Aeyal Gross ist Professor für internationales Recht und Verfassungsrecht an der Universität in Tel Aviv. Er ist unter anderem Vorstandsmitglied der Vereinigung für Bürgerrechte in Israel und Gründungsmitglied des TAU LGBT & Queer Studies Forum. Von 1998 bis 2005 war er ehrenamtlicher Direktor von Agudah, der Organisation für LSBTI*-Rechte in Israel. 2015 wurde er zu einem der 40 einflussreichsten Menschen in der Geschichte der israelischen Rainbow-Community gewählt.


Veranstaltungsort: taz Kantine, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin-Kreuzberg; U-Bahnhof Kochstraße oder U-Bahnhof Hallesches Tor

Eine Gemeinschaftsveranstaltung in Kooperation mit der Tageszeitung taz. Eintritt frei.

Der Vortrag wird auf Englisch gehalten. Für eine Simultanübersetzung wird gesorgt.


Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

     Unterstützt von:
Initiative Queer Nations

 

 

 

 

Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses – Queeres Kulturhaus e.V.
Bundesstiftung Magnus Hirschfeld