Vortrag und Diskussion mit​ Ulrike Lunacek | Mittwoch, 14.11.2018 | 19.00 Uhr

LSBTIQ* in Zeiten illiberaler Demokratien – Wie in Europa die offene Gesellschaft bewahrt werden kann

 

100 Jahre nach der Gründung des Instituts für Sexualwissenschaft durch Magnus Hirschfeld haben Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle in weiten Teilen Europas an gesetzlicher und gesellschaftspolitischer Gleichstellung viel erreicht. Die EU und europäische Gerichte haben vielfach LSBTI*-Rechte befördert. Mehr noch: In Irland wurde per Volksabstimmung mit starker Mehrheit die „Ehe für alle“ durchgesetzt. Im nationalkonservativ regierten Polen wünschen sich viele, dass ein offen schwuler Politiker, heute Bürgermeister einer Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern, 2020 Präsidentschaftskandidat wird. Gleichzeitig sehen Anhänger*innen von Rechtspopulismus und religiösem Fundamentalismus durch „Gender-Ideologie“ und angebliche „Privilegien für Lesben und Schwule“ sogenannte traditionelle Werte bedroht. Wie kann es in Europa gelingen, Mut statt Angst zu fördern sowie Demokratie und Freiheiten weiter zu entwickeln? Ulrike Lunacek, bekennende Europäerin, setzt sich in ihrem Vortrag mit dieser Frage zum Auftakt der „Rainbow Lectures“ auseinander.

 

Ulrike Lunacek war von 2014 bis 2017 Vizepräsidentin des Europaparlaments und dort von 2009 bis 2017 Ko-Vorsitzende der LSBTI-Intergroup. Während ihrer Amtszeit widmete sie sich besonders der Erweiterung und Bewahrung von Menschenrechten sowie dem Engagement gegen Vorstellungen von illiberaler Demokratie. Als Ulrike Lunacek 1995 zum ersten Mal für den österreichischen Nationalrat kandidierte, war sie die erste Politikerin ihres Heimatlandes, die offen zu ihrer Homosexualität stand.


Veranstaltungsort: taz Kantine, Friedrichstraße 21, 10969 Berlin-Kreuzberg; U-Bahnhof Kochstraße oder U-Bahnhof Hallesches Tor


Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

     Unterstützt von:
Initiative Queer Nations