Initiative Queer Nations begrüßt Berliner Koalitionsvertrag zum Elberskirchen-Hirschfeld-Haus

Das ist ein zukunftsweisender Arbeitsauftrag für alle: Die Initiative Queer Nations e.V. freut sich über die positive Aussage des neuen rot-rot-grünen Senats zum Aufbau eines queeren Geschichts- und Bildungshauses in Berlin.

Im jüngst beschlossenen Koalitionsvertrag heißt es: „Berlin ist der Geburtsort der modernen Emanzipationsbewegung von LSBTTIQ*. Die Koalition bekennt sich zu dieser Geschichte und zur Wiedererrichtung des von den Nazis zerstörten Magnus-Hirschfeld-Instituts. Die Koalition unterstützt die Idee eines Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses und wird den partizipativen Prozess seiner Umsetzung begleiten.

Es soll ein Haus in der Mitte Berlins sein – eine Herberge für alle lesbischen, schwulen Archive und die der Trans*- und Intermenschen. Darüber hinaus soll in ihm die queere Museumslandschaft Berlins Heimat finden – auch im Sinne einer Kulturgeschichte der Sexualitäten. Dieses Haus wird ebenso eine Werkstatt für  queere Bildungsträger*innen in Berlin sein.

 

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin, erklärt:

„Ein Haus, das die vielen dezentral organisierten Archive, Kultur-  und Bildungseinrichtungen unter seinem Dach zusammenführt, die in der queeren Szene unserer Stadt arbeiten — das soll das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus sein. Offen nach innen in die Szene und zugleich offen hin zur Gesellschaft, das ist das überzeugende Konzept für dieses Haus, das an die mit wichtigen Persönlichkeiten wie Johanna Elberskirchen und Magnus Hirschfeld verbundenen Berliner Traditionen anknüpft. Ein solches Haus ist einmalig in Europa, und es steht für das Image Berlins als liberale, offene und tolerante Metropole.“

Politiker*innen der neuen rot-rot-grünen Koalition des Landes Berlin sagen:

Melanie Kühnemann (SPD), queerpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus: „Berlin als queere Hauptstadt braucht dringend Leuchttürme wie das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus. Hier werden sich queere Forschung, Bildung und Kultur verbinden. Berlin, das ist gelebte Vielfalt.“

Barbara Loth (SPD), stellvertretende Landesvorsitzende: „Ich freue mich, dass die Koalition die Idee eines Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses im Sinne einer Wiedererrichtung des von den Nazis zerstörten Magnus-Hirschfeld-Instituts unterstützt.“

Carsten Schatz (Die Linke), queerpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus-Projekt unterstützen wir von Herzen. Wir werden dazu beitragen, dass es Berlin im Sinne aller schmückt.“

Sebastian Walter (Bündnis 90/Die Grünen), queerpolitischer Sprecher seiner Fraktion im Abgeordnetenhaus: „Die künftige Regierung verpflichtet sich mit dem gemeinsamen Entwurf der Koalitionsvereinbarung, sich aktiv für die Idee eines Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses einzusetzen. Das begrüßen wir und freuen uns darauf, die weitere Konzeptentwicklung zur Realisierung des Hauses unter Beteiligung der verschiedenen Initiativen zu unterstützen.“

Unterstützung wissen wir uns auch sicher durch Tom Schreiber (SPD) und Stefan Evers (CDU). Beide sicherten uns mit Senatsgeld in der vorigen Legislaturperiode in der Großen Koalition die Möglichkeit, eine Machbarkeitsstudie zum Elberskirchen-Hirschfeld-Haus zu fertigen. Ebenso schätzen wir Bernd Schlömer, der als neuer FDP-Politiker in Berlin Wahlkampf für unser Projekt machte.

 

Veranstaltung

Freitag, 16. Dezember, 10 Uhr bis 16 Uhr, findet im Abgeordnetenhaus Berlin das erste Kolloquium zum Elberskirchen-Hirschfeld-Haus statt.

 

Programm: http://queernations.de/queerlecture/kolloquium-e2h/

 

Mit dabei: die Partner*innen unseres Projekts, das Spinnboden Lesbenarchiv, das Schwule Museum*, die Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität an der Humboldt Universität Berlin, die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, das Lili-Elbe-Archiv, das feministische Archiv FFBIZ sowie die queeren Bildungseinrichtungen AB Queer, KomBi und die GEW Berlin.

 

 

Für das Projekt Elberskirchen-Hirschfeld-Haus:

Jan Feddersen, Vorstand der IQN e.V. und Sabine Balke, Lesbenarchiv Spinnboden